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Warum ist die Lagerstabilität wichtig? Die Kampagnen der Zuckerfabriken reichen heute bis weit in den Januar/Februar. Deshalb dauert es oft eine Weile, bis die geernteten Rüben zur Zuckerfabrik gebracht werden können. Daher ist von entscheidender Bedeutung, dass die Qualität der Rüben erhalten bleibt, während sie in der Feldrandmiete lagern.

Wie entstehen Lagerverluste?

Die Zuckerrübe ist ein lebendiger Organismus. Durch die natürliche Veratmung entstehen deshalb Zuckerverluste bei der Lagerung. Äußere Faktoren wie Temperatur und Feuchtigkeit spielen eine wichtige Rolle. Auch die Rodequalität und die Anlage einer sauberen Rübenmiete sind entscheidend. Beschädigungen (Wurzelspitzenbruch) führen zu Wundheilungsprozessen und verursachen in den ersten 24 h nach dem Roden Zuckerverluste. Weitere Lagerverluste entstehen durch Bakterien und Krankheiten wie Fusarium, Phoma, Botrytis, die insbesondere bei Verletzungen sehr leicht in den Rübenkörper eindringen können. Bei schlecht geköpften Rüben entstehen durch Wiederaustrieb von neuen Blättern ebenso Zuckerverluste. Alle diese Faktoren haben zusammen mit der Lagerdauer einen großen Einfluss auf die Lagerstabilität von Zuckerrüben.

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Was ist mit der Genetik?

Die Genetik ist nicht der wichtigste Faktor, obwohl sie sicherlich eine Rolle bei der Verbesserung der Lagerstabilität der Rüben spielt. Eine Rhizoctonia-Sorte wird zum Beispiel weniger faule Rüben in einer Miete haben als andere Sorten. Darüber hinaus beeinflusst die angebaute Sorte das Risiko für den Bruch der Wurzelspitzen und andere Arten von Ernteschäden. Infolgedessen weisen einige genetische Sorten mit stabilerem Gewebe bzw. höherem Markgehalt eine bessere Lagerstabilität auf, da sie bei Beschädigungen weniger Zugangswege für Krankheitserreger bieten.

Warum sollte sich ein Landwirt für eine Sorte mit besserer Lagerfähigkeit entscheiden?

Im Prinzip geht es nicht so sehr um Vorteile, sondern eher um vermeidbare Verluste. Unter der Annahme, dass alle anderen Bedingungen identisch sind (Qualität der Ernte, Klima usw.), kann eine Sorte mit besserer Lagerfähigkeit die Lagerverluste begrenzen.

Wie können Anbauer die Lagerstabilität verbessern?

Beim Anbau, sollte Stress durch Trockenheit, Nährstoffmangel und Krankheitsbefall möglichst vermieden werden. Bei der Ernte sollten Entblatten bzw. Köpfen nur minimal erfolgen und die Reinigungsintensität des Roders an den Bedarf angepasst sein. Beste Voraussetzungen für ein minimales Köpfen sind gegeben, wenn gleichmäßige Scheitelhöhen der Zuckerrüben durch hohe Feldaufgänge bei der Aussaat sichergestellt werden. Zur Lagerung sollten die Rüben möglichst sauber (bessere Belüftung und Abtrocknung) und unbeschädigt sein. Eine längere Lagerung sollte nur bei kühleren Temperaturen erfolgen.

Fortschritt durch Züchtung

SESVanderHave untersucht mit einem Penetrometer die mechanische Gewebefestigkeit von Zuckerrüben. Hendrik Tschoep (Direktor für Forschung und Entwicklung) erklärt, wie die Untersuchung genau funktioniert: "Faserreiches Gewebe im Rübenkörper schützt vor Beschädigungen und daraus folgendem Verderb. Wir haben eine enge Korrelation zwischen den Penetrometriedaten und dem Verhalten der Rüben während der Lagerung (in Bezug auf den Zuckerverlust und die Toleranz gegenüber physikalischem und biologischem Stress) festgestellt. Diese Untersuchungen ermöglichen es, Sorten mit besserer Lagerstabilität zu selektieren. Die Forschungsaktivitäten verbessern damit die Wirtschaftlichkeit des Zuckerrübenanbaus.

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In den vergangenen Jahren wurden verschiedene Methoden zur Untersuchung von Sorten zur Eignung für die Langzeitlagerung getestet. Die Auswahl von Sorten, die für die Langzeitlagerung geeignet sind, erfordert Versuche unter kontrollierten Lagerbedingungen sowie eine Reihe von Analysen. Solche Methoden sind komplex, teuer und zeitaufwendig, weshalb wir neue Bewertungsmethoden finden müssen. "Das angemeldete Patent beschreibt eine Methode zur Vorhersage der Toleranz von Zuckerrüben gegenüber Ernteeinflüssen und/oder anderen Faktoren, die für den Zuckerverlust während der Lagerung verantwortlich sind", ergänzt Hendrik Tschoep.