04. Versuchsfelder
SESVanderHave testet die Eignung dieser Materialien – nunmehr Hybride genannt – anhand von Feldversuchen, die sich über mehrere Jahre erstrecken, für unterschiedliche Bedingungen in den wichtigsten Zuckerrüben-Anbaugebieten. Diese Feldversuche sind ein wesentlicher Schritt im Forschungsprozess, bei dem wir souverän entscheiden, welche Hybride wir am besten behalten sollten.
Feldversuche
SESVanderHave führt Tausende von Feldversuchen auf der ganzen Welt durch – von den Vereinigten Staaten bis nach Russland. So kann das Saatgut unter den lokalen Produktionsbedingungen getestet werden. In Zusammenarbeit mit erfahrenen lokalen Erzeugern werden experimentelle Hybride zusammen mit den besten zugelassenen Sorten getestet, um festzustellen, ob die neuen Sorten besser abschneiden als die „Kontrollsorten“.
Während der Vegetationsperiode überwachen die Feldexperten von SESVanderHave die verschiedenen Parzellen auf den Ausbruch von Krankheiten, Schädlinge, Krankheits- und Unkrauttoleranz und andere Pflanzenmerkmale.
Ernte
Am Ende der Vegetationsperiode ernten die Forscher von SESVanderHave die Versuchsfelder mit speziell entwickelten Forschungs-Erntemaschinen ab, um den Wurzelertrag jeder Sorte zu messen. Zuckerkonzentration und -reinheit werden ebenfalls analysiert, um den Zuckerertrag und die entsprechenden Einnahmen zu berechnen, die Erzeuger erzielen würden. Nach der statistischen Analyse am SVIC wird entschieden, welche Hybride für die weitere Forschung eingesetzt werden.
In der Spitzenzeit erhält unser Zuckeranalyselabor etwa 150.000 Proben von Rübenmaische aus den Feldversuchen zur Analyse. Die gesammelten Proben werden in Gefrierschränken zu unserem Labor transportiert, wo sie dann gründlich analysiert werden. Sind Sie neugierig, was es mit diesem Verfahren auf sich hat? Werfen Sie im folgenden Video einen Blick hinter die Kulissen unseres Zuckeranalyselabors!
Basierend auf Daten aus mehreren Jahren lässt SESVanderHave dann die besten Hybride in offizielle Sortenversuche aufnehmen, die von lokalen Behörden organisiert und an Zuckerrübeninstituten und in der Industrie durchgeführt werden. Bei diesen offiziellen Sortenversuchen – kurz OSVs genannt (für „Official Variety Trials“) – werden die Neuzugänge jedes Saatgutunternehmens an zahlreichen Standorten im Vergleich zu bewährten „Kontrollsorten“ und im Hinblick auf Eigenschaftsstandards des jeweiligen Marktes geprüft.
Sorten werden oft zwei oder drei Jahre und länger in OSVs getestet, um die Stabilität von Neuentwicklungen zu belegen und die Anforderungen bezüglich Zuckerqualität und Krankheitsresistenz auf dem lokalen Markt zu übertreffen. Nur eine begrenzte Anzahl aufgenommener Sorten wird in die offizielle Zulassungsliste aufgenommen, aus der die Erzeuger dann auswählen können.
So sind nach jahrelanger Entwicklung zur Quantifizierung von Merkmalen, Ertrag, Qualität und Stabilität von Tausenden möglicher experimenteller Hybride bis hin zur endgültigen Zulassung in OSVs neue Sorten endlich zur Vermarktung bereit.