Die Rizomania ist eine der häufigsten Zuckerrübenkrankheiten. Sie wird durch das Beet necrotic yellow vein virus verursacht, das durch einen Wurzelparasiten (Polymyxa betae) auf Zuckerrüben übertragen wird. Es verursacht eine anarchische Vermehrung - ein abnormales und unkontrollierbares Wachstum - der Wurzelhaare auf Kosten der Pfahlwurzel, was zu erheblichen Einbußen beim Zuckerertrag führen kann.
Was sind die Symptome der Rizomania bei Zuckerrüben?
Die Rizomania tritt oft in Flecken auf dem Feld auf.
Blattsymptome der Rizomania bei Zuckerrüben:
- Ab Juni: Welken, besonders während der heißesten Stunden des Tages
- Gegen Ende des Sommers: blassgrünes Laub
- Neue Blätter sind schmal, mit langen, aufrechten Blattstielen
- Sehr gelegentlich: Vergilbung und Nekrose der Blattadern
Wurzelsymptome der Rizomania bei Zuckerrüben (gegen Ende der Vegetationsperiode):
- Girlande des unteren Teils der Wurzel
- Entwicklung von dichten, dunklen Wurzelhaaren auf Kosten der Pfahlwurzel
- Bräunung und Nekrose der Gefäßbündelringe im Inneren der Rübe
- Gelegentlich: Entwicklung von senkrechten Seitenwurzeln
Abhängig von der Empfindlichkeit der Sorte, der Höhe des Inokulums im Boden, dem Virusstamm, den klimatischen Bedingungen (die Krankheit wird durch warmes, feuchtes Wetter begünstigt) und dem Zeitpunkt der Infektion kann die Rizomania äußerst schwerwiegende Schäden verursachen - unter anderem einen verringerten Zuckergehalt, Ertragseinbußen, eine erhöhte Bodentara und eine verminderte Saftreinheit.
Gelegentlich können einzelne symptomatische Pflanzen mit fluoreszierendem gelbem Laub in einem Feld mit asymptomatischen Rizomania resistenten Pflanzen entdeckt werden. Diese werden als "Scheuklappen" bezeichnet.
Rizomania, eine Volkskrankheit
Die Rizomania wurde erstmals in den 1950er Jahren in Norditalien beobachtet. Sie breitete sich rasch über Europa und schließlich weltweit aus. Die Schwere der Schäden und fehlende Bekämpfungsmethoden führten zu der Befürchtung, dass der Zuckerrübenanbau in den am stärksten betroffenen Regionen aufgegeben werden müsste.
In den frühen 1980er Jahren wurde die erste rizomaniaresistente Sorte von SES eingeführt: RIZOR. Diese Sorte half, die Zuckerrübenproduktion in den betroffenen Gebieten zu retten.
Bis 2008 hatten die rizomania-toleranten Sorten beim Zuckerertrag (Tonnen/ha) zu den nicht-toleranten Sorten aufgeholt. Infolgedessen säen viele Länder nur noch rizomania-tolerante Sorten aus. Heute ist die Rizomania weltweit verbreitet. In Europa sind fast alle Zuckerrübenanbaugebiete betroffen.
Wie kann Rizomania kontrolliert werden?
Derzeit gibt es keine chemische Behandlung für die Rizomania. Die einzige wirksame Möglichkeit, die Krankheit zu bekämpfen, ist der Anbau von Zuckerrübensorten, die eine Resistenz gegen die Krankheit aufweisen. Außerdem ist es ratsam, gute agronomische Praktiken anzuwenden, wie z. B.:
- Richtige Drainage
- Aufrechterhaltung einer guten Bodenstruktur
- Minimale Bewässerung
- Unnötige Bodenbewegungen vermeiden
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